Beschreibung
Aus der Ausstellung «Fragments of Biel/Bienne»
by REBL & Leica an den Bieler Fototagen
Der Raum füllt sich immer mehr mit Rauch, während wir die Reiskörner, begleitet von dem gesungenen Wort Swaha, als Opfergabe in das heilige Feuer werfen. Diese Homa Zeremonie ist die Vorbereitung für ein Sak Yant (Sak = stechen, Yant = Tattoo) Tattoo. Die Muster und geometrischen Formen des Yantra übertragen nach der vedischen Tradition dem:der Träger:in besonderen Schutz. Zwischen den Opfergaben mit der Rezitation von Mantras und Puja-Texten, wird vom ehrenwerten Lehrer, der im Schneidersitz und der weissen Kurta aus Leine vor dem Feuer sitzt, die Glocke geläutet. Unter uns ist ein indischer Teppich, neben uns verschiedene traditionelle Instrumente und über uns hängen tibetische Gebetsfahnen. Auf den ersten Blick erinnert nichts an ein Tattooladen, den Philip hier in Biel vor etwa zehn Jahren gegründet hat. Für manche mag er auf den ersten Blick etwas reserviert, mit seinen vielen Tattoos vielleicht sogar einschüchternd wirken. Wenn man aber mit ihm spricht, merkt man schnell, dass er vor allem viel beobachtet und sehr überlegt wie auch tiefgründig Antwortet. Mit einem riesigen Wissen über den Hinduismus und dessen Zusammenhänge. Sieben Jahre hat er in Indien gelebt, bevor er sich diesen Zufluchtsort in der Schweiz erschaffen konnte. Im «Sharanam Tatouages» (Sharanam bedeutet Zuflucht) bietet er neben klassischen Tattoos auch speziell erlernte Handwerkskunst wie Sak Yant (Sak = stechen, Yant = Tattoo) an. Seine Partnerin Nara unterrichtet in den gleichen Räumen Naljor, ein buddhistisches Yoga. Auch sie hat mehrere Jahre in Asien, lange Zeit in einem buddhistischen Kloster in Tibet, gelebt, erfahren und gelernt.